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1. Geschichte des Altertums - S. uncounted

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Verlag- der Buchhandlung des Waisenhauses in Halle a. d. S. Geschichtliches Hilfsbuch für Lehrerseminare, Oberlyzeen und Studienanstalten, sowie auch für die Oberklassen von Realg-ymnasien und Oberrealschulen. Von Harry Brettschneider, Direktor des Königl. Hufen-Gymnasiums und Realgymnasiums zu Königsberg i. Pr. I. Teil. Geschichte des Altertums. 3. Auflage. geb. M 1,80 Ii. Teil. Tom Beginne christlicher Kultur bis zum Westfälischen Frieden’ Iii. Teil. Tom Westfalischen Frieden bis zur Gegenwart. 2. Auflage. Tt,- . geb. Ji 2,40. Üiingefuhrt m den Provinzen Brandenburg, Hannover, Ostpreußen, Pommern, Posen, Sachsen, Schlesien, Schleswig-Holstein, Westfalen, Westpreußen, im Königreich Sachsen, Württemberg, Mecklenburg, Oldenburg 15 raun schweig, Altenburg, Coburg-Gotha, Schwarzburg-Rudolstadt u. - Sondershausen, Bremen und in Hamburg. Creschichts-Atlas zu den Lehrbüchern der Geschichte von Dr. Fr. Neubauer. Für den Geschichtsunterricht in Quarta bis Untersekunda. .12 Haupt- und 8 Nebenkarten. 14. Auflage. (86. bis 95. Tausend.) Steif brosch. Ji 0,60. Diesei Geschichtsatlas kann neben jedem Geschichtslehr buche gebraucht werden. Xßitfairen öa- praktifdjßn Polksuitt1)’djaftskiirt' ?um Hnfmtdjfsgßbraucfi an £wmnarsn und fjöfjmn E^raußalfen von Dr. $offfjeiner. gr. 8°. gelj. Jt 1,— ; lart. Jl 1,20. ^oaxaccjefdhd^fe t>orne£mcid? 6er neueren $eit getneinoerftänblld) bargefteut üon ©tymnafialbtreftor ^mif g>tu1$cx. 8. 1898. gelj. Ji 3,60; geb. Ji 4,20.

2. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 73

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Vi. König Friedrich Wilhelm Iii. und die Königin Luise. 73 Teil krank, z. B. der kleine Prinz Wilhelm, der spätere Kaiser. Die königliche Familie mußte dürftiger leben als mancher der Untertanen. Znletzt wohnte sie im fernen Memel. Obwohl der preußische General Scharnhorst zuletzt mit seinen Truppeu doch noch über die Franzosen siegte, war man zu schwach, sich dauernd wehren zu können. Denn Alexander verließ seinen Bundesgenossen sofort, als er von Napoleon einmal besiegt worden war. So wurde denn zu Tilsit der schmachvolle Friede abgeschlossen, in dem Preußen die Hälfte alten Landes abtreten mußte. Das ist geschehen am 9. Juli 1807. § 4. Preußens Gesundung. Vom König bis zum geringsten Mann im Volk konnte niemand recht daran glauben, daß es mit Preußeu wirklich aus sei. Weil die Franzosen das Land schwer brückten, wurden die Leute überall erbittert Kronprinzessin Luise und ihre Schwester Prinzessin Friederike. ßuf bte gremöen, und Marmorgruppe von Gotlfr. Schadow. der Wunsch wurde laut, der König möge doch losschlagen lassen. Damit das Volk aber auch rechte Freudigkeit haben könne und wisse, für was man kämpfe, setzte es der

3. Geschichte der Römer - S. 369

1836 - Leipzig : Baumgärtner
569 tnt I. 106 das Land zur Provinz, das nun mit römischen Kolonisten bevölkert und befestigt wurde. Decebalus hatte sich voll Verzweifelung in seiner eroberten Hauptstadt, die seitdem Ulpia Trajana hieß, ent- leibt. Unter demselben Namen gründete der Kaiser eine Stadt am Nieder-Rhein, in der Nähe des zerstörten Vetera, wo jetzt Xanten liegt, eben so viele andere in andern Provinzen. Jum Andenken an den Sieg über die Dacier errichteten der Senat und das Volk auf dem Trajanischen Forum eine 115 Fuß hohe Saule, in deren Innerem eine Treppe zur Spitze führt, wo Trajans Statue von Erz stand (jetzt der Apostel Petrus). Die äußere Bekleidung von Erz enthalt in erha- bener Arbeit (en re- lies) Darstellungen aus dem Dacischen Feldzuge. (Siehe die Abbildung N» 79.) Nachdem Trajan diese Saule im I. 114 eingeweiht hat- te, begab er sich nach Syrien um ge- gen die Parther, welche die Grenze bedroheten, einen Feldzug zu unter- nehmen. Nachdem er Armenien zur Provinz gemacht, überschritt er im I. 115 den Tigris, eroberte Ktesiphon und gab den ge- schwächten Par- thern einen König. Nach diesen Siegen nannten die Sol- daten ihren Kaiser Parthicus. Nisi- bis, Edessa, Se- leucia sielen in der 24

4. Von der deutschen Urzeit bis zur Reformation - S. 307

1913 - Langensalza : Beltz
Die Reformation« Und so ist es denn zum Heil gediehen, Was du gläubig und mit Mut vollbracht, Schön'rer Tage Sonnen sah erblühen Nun das Vaterland nach langer Nacht. Ja, du wirst im Angedenken leben Ewig, wenn wir uns des Lichtes freu'n, Und dein Bild wird leuchtend uns umschweben, Wird ein Hüter unsrer Kirche sein." ^ (Fries.) 3. Das Rheinland und die Reformation, a) Hermann von Wied. Anhänger der evangelischen Lehre gab es fast in allen deutschen Staaten. Wo aber die Reichsstände (Fürsten, Städte und Herren) in der alten Kirche verblieben, kam es auch nicht zur Gründung evangelischer Kirchen; denn der Landesherr hatte ja feit 1526 das Recht zu bestimmen, welcher Glaube in seinem Staate Geltung haben sollte. Ziel: Wie der Versuch, diereformation am Niederrhein einzuführen, mißglückte. Wie sah es zu Luthers Zeit in den Gebieten am Niederrhein aus? Hart an die Niederlande grenzte das Herzogtum Kleve. Südlich davon lagen von Osten nach Westen folgende vier Länder: die Grafschaft Mark, das Herzogtum Berg, das Erzbistum Köln und das Herzogtum Jülich. An Jülich grenzte im Süden das Erzbistum Trier. Elberfeld und Barmen lagen im Herzogtum Berg. Die Hauptstadt desselben war Düsseldorf. Nördlich von Berg, zwischen den Ländern Mark und Kleve, lagen die beiden Abteien Essen und Werden. Zwischen Kleve und Jülich lag das Land Geldern. Die Herzogtümer Jülich, Kleve, Berg, die Grafschaft Mark (und ferner die Grafschaft Ravensberg zwischen Emsquelle und Weserknie und die Herrschaft Ravenstein an der Maas zwischen Brabant und Geldern) waren gegen Ende des 15. Jahrhunderts durch einen Erbvertag zwischen Jülich und Kleve zu einem Ganzen vereinigt worden. Sie umfaßten den heutigen Regiegierungsbezirk Düsseldorf fast ganz, dazu noch bedeutende Teile der benachbarten Bezirke. Die vereinigten Länder reichten im Westen bis zur Maas und im Osten bis an die Weser. Der erste Herrscher der vereinigten Länder war Herzog Johann aus dem Hause Kleve. Derjenige niederrheinische Staat, in welchem der Versuch gemacht wurde, eine evangelische Landeskirche zu begründen, war das E r z b i s t n m Köln. Wie kam es, daß der Versuch mißglückte? a) Im Erzbistum Köln regierte der Erzbischof Hermann von Wied. Da verbreitete sich um 1540 die Kunde, daß dieser zur Augsburgischen Konfession überzutreten gedenke. Diese Nachricht, daß auch einer der geistlichen Kurfürsten des Reiches sich der Reformation anschließen wollte, erregte in ganz Deutschland das größte Aufsehen. Hermann von Wied hatte zuerst die Absicht, einige x) Es kommen hier nur die Gebiete des Niederrheins in Betracht; auch auf die Beziehungen der anderen Rheinstaaten zur Reformation einzugehen, würde zu weit führen. Erwähnt sei hier noch, daß es auch in der Oberpfalz viele Anhänger der evangelischen Lehre gab. Otto Heinrich von Psalz-Neuburg ließ 1542 die neue Lehre durch Osiander allgemein einführen. 20*

5. Vom Tode des Augustus bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 126

1911 - Berlin : Teubner
126 D. Der Weltkrieg. Die Rüsten i Dolen und Ealizien- (Njemeu) aus gegen Königsberg, das südliche vom Narew in der Richtung auf Westpreußen vorstieß. Hindenburg wandte sich zuerst gegen das letztere und errang in den Tagen vom 26. bis 30. Viii. in der Schlacht von Tannenberg einen so glänzenden Sieg, daß fast 100 000 Russen und 500 Kanonen in seine Hände fielen und dienarew-armee vernichtet war. Dann zog er nach Norden und vertrieb auch die Njemenarmee, bei der sich der russische „Generalissimus" Großsürst Nikolai, der Haupthetzer zum Kriege, befand, durch den Sieg bei den Großen Masurischen Seen aus Ostpreußen, wobei sie 30000 Gefangene zurückließ (9. und 10. Ix.). Während aber jetzt der sieggekrönte „Generalfeldmarschall" zum Schutze unserer bedrohten Provinzen Posen und Schlesien nach Süden zog, brach nochmals ein fast 200000 Mann starkes russisches Heer in Ostpreußen ein. Mit großer Zähigkeit hielten sich schwache deutsche Korps gegen die Übermacht, bis Hindenburg Hilfe brachte und den vom Generalstabs-chef von Falkenhayn entworfenen Schlachtenplan unter Mitwirkung tüchtiger Generale (Below und Eichhorn) wiederum glänzend durchführte. Die Winterschlacht in Masuren (7.—14. Februar 1915) gab nochmals 100000 Russen in deutsche Hände und befreite unter den Augen des Kaisers das schwer geprüfte Ostpreußen endgültig von dem barbarischen Feinde. Längst hatte sich die russische „Dampfwalze", die mit ihren Millionenheeren Deutschland und Österreich zerdrücken sollte, in Bewegung gesetzt. Die Russen wollten durch Polen auf Berlin und durch Galizien auf Wien losgehen. Den Hauptstoß hatten zunächst die Österreicher auszuhalten, deren Heeresleitung unter dem Erzherzog Friedrich steht. Sie suchten den Feinden zuvorzukommen, drangen in Polen ein und errangen noch im August mehrere schöne Siege. Aber bald waren die Russen in fast dreifacher Übermacht, und so mußten die Österreicher wieder zurück, ja, einen großen Teil Galiziens mit der Hauptstadt Lemberg und die Bukowina mit Czernowitz dem Feinde überlassen. Schon drangen die Russen in die Karpathenpässe ein, die den Weg nach Ungarn eröffneten. Mit bewunderungswerter Ausdauer hielt in ihrem Rücken General Kusmauek die am San gelegene Festung Przemysl mehrere Monate lang, bis schließlich der Hunger ihn zur Ergebung zwang (22. Iii. 1915). Inzwischen hatte unser Hindenburg den Österreichern durch einen kühnen Zug von Oberschlesien aus, der ihn bis vor Warschau brachte, Luft geschaffen' aber gan^ ungeheure russische Truppenmassen zwangen ihn sowie die Österreicher zum Zurückweichen. Trotzdem beschlossen die Verbündeten

6. Vom Tode des Augustus bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 136

1911 - Berlin : Teubner
136 Kanon der einzuprägenden Zahlen. 1483 10. Nov. 1517 31. Okt. 1519 1521 1525 1539 1. Nov. 1555 1618 1618-1648 1632 1648 1640-1688 1675 1701 18. Jan. 1713-1740 1740-1786 1740-1742 1744-1745 1756-1763 1763 1786-1797 Geburt Martin Luthers, des Reformators. Luther schlägt die 95 Thesen gegen den Ablaßhandel an die Tür der Schloßkirche zu Wittenberg (Beginn der Reformation). Der Habsburger Karl V., König von Spanien, wird Deutscher Kaiser. Luther verweigert auf dem Reichstag zu Worms den Widerruf. Der Hochmeister des Deutschen Ordens, Albrecht von Hohen-zollern, verwandelt den Ordensstaat in das weltliche Herzogtum Preußen. Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg tritt in Berlin zur Evangelischen Kirche über (Einführung der Reformation in der Mark). Der Augsburger Religionsfrieden zwischen Katholiken und Lutheranern. Kurfürst Johann Siegismnnd von Brandenburg erbt das Herzogtum Preußen. Der Dreißigjährige Krieg. Gustav Adolf, der „Retter des Protestantismus", siegt und fällt in der Schlacht bei Lützen. Der Westfälische Frieden. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst. Der Große Kurfürst befreit Brandenburg durch den Sieg bei Fehrbellin von der Schwedennot. Kurfürst Friedrich Iii., der Sohn des Großen Kurfürsten, läßt sich in Königsberg zum „König in Preußen" krönen. Friedrich Wilhelm I., König von Preußen, der „Soldatenkönig". Friedrich der Große. Der Erste Schlesische Krieg (Schlacht bei Mollwitz). Der Zweite Schlesische Krieg (Schlachten bei Hohenfriedberg und Kesselsdorf). Der Siebenjährige (Dritte Schlesische) Krieg (Schlachten bei Prag, Kolin, Roßbach, Lenlhen, Zorndorf, Kuners» dorf, Liegnitz, Torgau). Frieden zu Hubertusburg: Schlesien bleibt preußisch. Friedrich Wilhelm Ii.

7. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 267

1902 - Paderborn : Schöningh
- 267 zwischen Holland, Dnemark und England war Gustav Adolf zur Teil-nhme an der Verbindung gegen den Kaiser aufgefordert, jedoch hatten sich die Verhandlungen damals zerschlagen. Allerdings konnte eine Hebung der kaiserlichen Macht fr den schwedischen König nicht gleichgltig sein, weil die in Polen regierende ltere Linie der Wasa in ihren Ansprchen auf den schwedischen Thron an dem Kaiser eine Sttze fand. Aber erst nachdem Christian von Dnemark vom Kriegsschaupltze abgetreten war, beendete Gustav Adolf, um freie Hand zur Einmischung in die deutschen Angelegen-heilen zu haben, den Krieg mit Polen durch einen unter Frankreichs Ver-mittelung abgeschlossenen Frieden (zu Altmark bei Stuhm in Westpreuen, 1629), in dem Schweden fast ganz Livland und mehrere damals polnische Teile von Preußen gewann. Nachdem er sich so den Rcken frei gemacht, bergab er die Regierung in Schweden einem Reichsrar. Im Juni 1630 landete Gustav Adolf mit einem Heere von nur 13 000 Mann, von denen die Hlfte in Deutschland geworben war, auf der Insel Usedom und setzte von da an die pommersche Kste der. Als Hauptgrnde seines feindlichen Einfalls gab er an, da der Kaiser seine Vettern, die Herzge von Mecklenburg, ihrer Lnder beraubt, die Herrschaft der die Ostsee, welche doch den Schweden und Dnen zustehe, beansprucht, Polen im Kriege gegen Schweden untersttzt und auf dem Lbecker Frieden keine schwedischen Gesandten zugelassen habe. a) Gustav Adolf in Norddeutschland. Zuerst suchten sich die Schweden natrlich in Pommern festzusetzen. Nur durch die Belagerung der Hauptstadt Stettin lie sich der Herzog (Bogislaw) von Pommern zu einem Bndnis mit Schweden bestimmen, in dem schon die deutliche Absicht des schwedischen Knigs zu Tage trat, das Land im Falle des Ablebens des kinderlosen Herzogs einzuziehen. Fast das ganze Land wurde mit Leichtigkeit von den kaiserlichen Truppen, zerfahrenen Resten des Wallensteinschen Heeres, gereinigt. Aber trotz der Fortschritte der schwedischen Waffen und der musterhaften Mannszucht, welche bei den Truppen herrschte, traten doch nur Hessen, Sachsen-Weimar und die durch das Restitutionsedikt gereizte Reichsstadt Magdeburg zu den Schweden der. Die brigen protestantischen Fürsten vereinigten sich unter Sachsens Vorgange in der Leipziger Konvention dahin, sowohl gegen die Liga als gegen die Schweden Neutralitt zu beobachten (1631). Dagegen schlo der franzsische Minister Richelieu, welcher, um die Macht des Kaisers zu schwchen, den schwedischen König zum Einsalle in Deutschland auf-gefordert hatte, mit Gustav Adolf einen Vertrag, worin er dem Könige eine jhrliche Gelduntersttzung zusicherte; dieser sollte dagegen die katholische

8. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 275

1902 - Paderborn : Schöningh
275 o) Brandenburg, dessen Kurfürst Friedrich Wilhelm durch Beobachtung einer bewaffneten Neutralitt eine gebietende Stellung eingenommen hatte, erhielt gem einem Erbvertrage mit Pommern Hinterpommern und zur Entschdigung fr das an Schweden abgetretene Vorpommern die Bistmer Magdeburg (erst 1680), Halberstadt. Minden und Kamin (in Pommern) als Frstentmer. d) Meckleub urg wurde fr die Abtretung von Wismar an Schweden durch die Bistmer Schwerin und Ratzeburg entschdigt. B. Kirchliche Bestimmungen, a) Unter Aufhebung des Resti-tutionsedikts wurde hinsichtlich der skularisierten Kirchengter das Jahr 1624 als Normaljahr angenommen, so da die nach dem I.januar 1624 skularisierten Gter an die Katholiken zurckgegeben werden muten, b) Der Augsburger Religionsfriede wurde auch auf die Anhnger des reformierten Bekenntnisses ausgedehnt, c) Das Jus reformandi blieb bestehen, jedoch sollten Andersglubige nicht an der Auswanderung ge-hindert sein, d) Das Reichskammergericht sollte je zur Hlfte aus katho-tischen und aus protestantischen Mitgliedern zusammengesetzt werden. Auer den Kurfrsten (vgl. S. 170) erhielten nunmehr auch andere mchtigere Fürsten das Jus de non appellando. e) Kirchliche Angelegenheiten sollten fortan auf den Reichstagen nicht mehr nach Stimmen-Mehrheit entschieden werden, sondern die Reichsstnde sollten sich bei der Beratung kirchlicher Fragen in ein Corpus Catholicorum unter Mainz und ein Corpus Evangelicorum* unter Sachsen teilen und sich gtlich vergleichen. C. Staatsrechtliche Bestimmungen, a) Der Kaiser blieb in der Gesetzgebung, in der Bestimmung der Krieg und Frieden, in der Auflegung der Steuern und in allen wichtigen Regierungs-Handlungen an die Zustimmung der 3 Kollegien des Reichstages gebunden. Seit 1663 tagte der Reichstag bestndig in Regensburg und wurde von den Fürsten nicht mehr in Person besucht, sondern durch ihre Abgeordneten beschickt, b) Die deutschen Fürsten erhielten das Recht der unumschrnkten Landeshoheit und die Erlaubnis, Bnd-nisse untereinander und selbst mit dem Auslande nur nicht zum Schaden des Reiches! abzuschlieen. So wurde eigentlich der deutsche Reichsverband frmlich gelst und die Unterordnung der Fürsten unter den Kaiser ausgehoben. Whrend alle brigen Teilnehmer des Krieges ihr Gebiet und ihre Macht erweitert hatten, sanken der Kaiser und das Reich zu trauriger Ohnmacht herab. Der Reichstag und 18*

9. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 258

1902 - Paderborn : Schöningh
258 verstorbenen Herzogs stammten, Ansprche auf das Land: 1. Johann Sigmund, Kurfürst von Brandenburg, vermhlt mit Anna, einer Tochter des Herzogs Albrecht Friedrich von Preußen und der Maria Eleonore, der ltesten Schwester des Herzogs von Jlich; 2. der Pfalzgraf Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg (wozu auch die Oberpfalz gehrte), vermhlt mit Anna, einer jngeren Schwester des ver-storbenen Herzogs; er beanspruchte das Land fr feinen Sohn Wolfgang Wilhelm. Johann Sigmund von Brandenburg und Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg vereinigten sich, um jeden Anspruch eines Dritten auszuschlieen (im Vertrage zu Dortmund, 1609) zu gemeinsamer Besitznahme des Erbes. Der Kaiser aber erklrte diesen Schritt fr eine Verletzung des Reichsfriedens und beauftragte den Erzherzog Leopold, das Land unter Sequester zu nehmen. Die poffediemtden" Fürsten fanden Untersttzung bei der Union, deren Haupt, Friedrich Iv. von der Pfalz, damals mit Heinrich Iv. von Frankreich ein frmliches Bndnis einging. Indes Heinrich Iv. wurde bald darauf ermordet; auch Friedrich Iv. starb mit Hinterlassung eines noch unmndigen Sohnes. Daher schlo die Union mit der Liga, welche sich auch schon in den Streit zu mischen drohte, Frieden. Die beiden posfedierenden Fürsten vertrugen sich nun dahin, da Wolfgang von Pfalz-Neuburg eine Tochter des Kurfrsten Sigmund heiraten sollte. Da aber Sigmund an Wolsgang Wilhelm nur die Verwaltung, nicht den Besitz abtreten wollte, so kam es bei den Verhandlungen in Dsseldorf zu Streitig-feiten, welche eine ganz andere Stellung der Parteien zur Folge hatten. Der bisher lutherische Wolfgang Wilhelm heiratete die Schwester des Herzogs Maximilian von Bayern, trat zur katholischen Konfession der und erhielt dadurch die Untersttzung der Liga und der spanischen Truppen-macht aus den Niederlanden, während der Kurfürst von Brandenburg sich dem reformierten Bekenntnisse zuwandte und die Beihilfe der Union und des hollndischen Statthalters Moritz von Dramen gewann. Das streitige Land hatte nun durch die Kriegsvlker, welche von beiden Seiten herbeigerufen wurden, sehr zu leiden, bis sich endlich die beiden Prtendenten im Vertrage zu Xanten 1614 dahin einigten, da Branden-brg Cleve, Mark und Ravensberg, Pfalz-Neuburg Jlich und Berg erhielt. Dieser Vertrag wurde 1629 zu Dsseldorf erneuert und 1666 endgltig abgeschlossen. b) Die Unruhen in Bhmen. Der Kaiser Matthias ernannte, da er selbst kinderlos war, seinen Vetter Ferdinand aus der steirischen

10. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 277

1902 - Paderborn : Schöningh
277 gepaart, traten schamlos zu Tage. Mit der Unwissenheit ging ein greulicher Aberglaube Hand in Hand. Das scheuliche Unwesen der Hexenprozesse erreichte besonders in dieser Zeit eine furchtbare Hhe. Die Hexenprozesse hatten namentlich seit dem Ende des 15. Jahr-hnnderts in Deutschland grere Ausdehnung gewonnen. Die Hexerei wurde als eine Art von Ketzerei betrachtet. Der Proze wurde nach dem von dem Inquisitor Jakob Sprenger entworfenen Malleus maleficarum" (1487) gefhrt; die fr schulbig Befnnbenen wrben zum Feuertobe verurteilt. Das Unwesen wrbe noch rger, als durch die Carolina ober die peinliche Halsgerichtsorbuung Kaiser Karls V. (1532) die Folter bei der gerichtlichen Untersuchung allgemein eingefhrt wrbe. Erst der Jesuit Friedrich von Spee (f 1635) trat mit Erfolg gegen das Verfahren bei den Hexen-prozessen auf. In den protestantischen Landstetten bekmpfte der Reckts-gelehrte Christian Thomasius, Professor in Halle (f 1728), den Hexenglauben und die Tortur. 4. Die politische Schwche Deutfchlanbs. Das beutsche Reich hrte auf lngere Zeit auf. eine Macht ersten Ranges zu sein; es war nur noch ein Bunb von Fürsten, welche die Reichstage durch ihre Bevollmchtigten beschickten. Auch die geistige Kraft des Volkes war auf lange Zeit lahm gelegt. Die Deutschen, frher stolz barauf, das erste Volk der Christenheit zu sein, gefielen sich jetzt in blinder Nach-ffung des Auslandes. Diese eitle Vorliebe fr das Fremde trug auch die mit allerlei Fremdwrtern berladene Sprache zur Schau, ein Un-wesen, dem die sprachreinigenden Gesellschaften, wie der Palmenorden und die Pegnitzschfer, ohne rechten Erfolg entgegenwirkten. Die Ge-schmacklosigkeit und Ideenarmut der Zeit spiegelt sich besonders in der zweiten schleichen Dichterschule, in den Werken eines Lohenstein und Hoffmannswaldau. ab. Bei diesem Niedergange des geistigen Lebens begannen die hheren Stnde sich mit der franzsischen Bildung zu befreunben. Geschichtlich-geographische bersicht der Lnder Europas um 1648. 127. 1. In Deutfchlanb waren nchst den Habsburgern die wichtigsten regierenden Huser: a) Das Haus Hohenzollern, welches auer dem brandenburgischen Kurlande Cleve, die westflische Mark, Ravensberg, Minden, Halberstadt, Hinterpommern und das von Polen lehnsabhngige Herzogtum Preußen besa, b) Das Haus Wittelsbach, dessen ltere Linie die 8. oder pflzische Kurwrde und dessen
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